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Als Abstoßungsreaktion oder Rejektion wird die Reaktion des Körpers bezeichnet, bei dem das Immunsystem nach einer Transplantation das körperfremde Gewebe erkennt und abstößt.
Nach der Verpflanzung eines fremden Organs bildet der Empfänger Antikörper gegen das fremde Gewebe, die zusammen mit anderen Immunabwehrzellen das verpflanzte Organ angreifen und zerstören. Deshalb müssen die Empfänger transplantierter Organe lebenslänglich Immunsuppressiva einnehmen, die die Abstoßungsreaktion unterdrücken.

In der Lungentransplantation kann man zwei Formen der Abstoßungsreaktionen unterscheiden.

In der Regel in den ersten Wochen und Monaten tritt die sog. »akute Abstoßungsreaktion« auf.
Die Anzeichen können verschieden stark ausgeprägt sein. Die Symptome reichen von leichter Erschöpfung, Unwohlsein, innerer Unruhe, Atemnot, Gewichtszunahme, Kopfdruck, Spannungsgefühl im Bauch, Temperaturerhöhung, Abfall des Atemstoßes bis zu Wassereinlagerungen in den Beinen und unregelmäßigem Herzschlag. Benutzen Sie bitte regelmäßig Ihren Asthmamonitor ( im ersten Jahr bitte dreimal täglich) und melden Sie sich in der LuTXAmbulanz, wenn er bei wiederholter Messung einen Abfall um mehr als 10 % anzeigt. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind, wenden Sie sich direkt an unsere Ambulanz. Die Zeichen können aber auch ganz fehlen. Daher führen wir regelmäßig unsere Kontrolluntersuchungen – vor allem Lungenfunktionsuntersuchungen, Lungenspiegelungen und Gewebsuntersuchungen durch -, um eine Abstoßung frühzeitig festzustellen. Die notwendige Behandlung erfolgt durch eine Dosiserhöhung oder Umsetzung der abwehrschwächenden Medikamente. Dies geschieht je nach Schweregrad der Abstoßung in abgestufter Weise. Diese Behandlung oder die Therapie mit intravenöser Gabe eines Cortisonpräparates läuft in der Regel stationär.

Die chronische Abstoßung (chronic lung allograft dysfunction, CLAD) unterteilt sich in verschiedene Unterformen. Das Bronchiolitis obliterans- Syndrom (BOS) beschreibt die prozentuale Verschlechterung der Lungenfunktion gemessen an der besten Lungenfunktion nach der Transplantation.. Die kleinsten Atemwege – die Bronchiolen – verdicken und verschließen sich aufgrund eines chronischen Entzündungsprozesses, der die chronische Abstoßung der Lunge widerspiegelt. Dieser Prozess setzt häufig nach dem 2. Jahr nach der (Herz-)Lungentransplantation ein.
Das Team der Ruhrlandklinik wird sich um diese Problematik kümmern. Nachweislich kann das Medikament Azithromycin bei einer Unterform der chronischen Abstoßung eingesetzt werden, bei der es in der bronchoalveolären Lavage zu einer Vermehrung der Neutrophilen >20 % gekommen ist. Hierdurch kann das Fortschreiten verlangsamt werden. Deshalb könnte es sein,daß dieses Medikament schon sehr frühzeitig bei Ihnen eingesetzt wird. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit des Bronchiolitis obliterans Syndroms ist die Photopherese, die in der Hautklinik des UK Essen durchgeführt wird.
Die Ärzte der RLK werden dies mit Ihnen besprechen, wenn es erforderlich wird. Prinzipiell wird dabei eine Kanüle in den Arm gelegt und das Blut aus dem Körper geleitet und durch UV-Licht bestrahlt. Dadurch können offensichtlich die immunologischen Vorgänge der chronischen Abstoßung verlangsamt werden. Für Sie als Patient heißt dies, daß Sie zwei Tage in der Hautklinik bleiben müssen. Anfänglich wird dies in 14tägigem Abstand durchgeführt, anschließend wird das Intervall gestreckt.

Was kann ich tun, um eine Abstoßung zu verhindern?

Folgen Sie immer den Anweisungen, die Ihnen Ihr Arzt bezüglich der
Medikation gegeben hat.

  • Verändern Sie niemals selbstständig die Dosis der Medikation.
  • Versuchen Sie, Ihre Medikamente jeden Tag um dieselbe Zeit zu nehmen.
  • Wenn Sie vergessen Ihre Medikation zu nehmen, holen Sie das sobald als möglich nach, außer es ist bereits Zeit für die nächste Dosis, in diesem Fall nehmen Sie die Medikation wie immer.
  • Versichern Sie sich, dass Ihnen die Medikamente niemals ausgehen, z.B. am Wochenende oder an Feiertagen.
  • Wenn Sie andere Medikamente selbstständig kaufen, versichern Sie sich mit dem Apotheker oder dem Arzt, dass diese neuen Medikamente nicht die Wirkung Ihrer Abstoßungsmedikamente beeinflussen.
  • Teilen Sie jedem Arzt, den Sie besuchen, mit, dass Sie ein Transplantat erhalten haben und welche Medikation Sie nehmen.
  • Es ist ebenso wichtig, Ihrem Arzt mitzuteilen, wenn Sie neue unbekannte Symptome haben oder eine Infektion entwickeln.